DAS STEINGUT SCHAUDEPOT

12. OKTOBER 2015
Festakt zur Eröffnung des Wilhelmsburger Steingut Schaudepots

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11.000 Objekte im Wilhelmsburger Steingut-Schaudepot

Am 12. Oktober 2015 wurde ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte des Vereins Wilhelmsburger Geschirr-Museum gesetzt: das Wilhelmsburger Steingut-Schaudepot konnte in der einstigen Werksküche im feierlichen Rahmen durch Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka eröffnet und im Anschluss in den historischen Fabriksräumlichkeiten besichtigt werden.

2015-10-12 Schaudepot Eroeffnung 002Mag. Wolfgang Sobotka begrüßte die Gäste im Keramikzentrum in Niederösterreich, das sich weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat und berichtete zu Beginn aus seinen Kindheitserinnerungen, die durch Lilien-Porzellan sowie weiteren typischen Gegenständen geprägt waren und die damalige Zeit widerspiegeln. Er verwies dabei weiter auch auf die Verbindung zum Wilhelmsburger Steingut: „Dass das Lilien-Porzellan nicht quasi Passee entstanden ist nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern eine tiefe Tradition aufgenommen hat in der Steingutproduktion und davor, und überhaupt in der keramischen Produktion am Standort, das zeigt, dass immer wieder man auf die handwerklichen Spezialitäten zurück kommt und das eigentlich, gerade in Österreich sucht.“

 

2015-10-12 Schaudepot Eroeffnung 003Auch Dr. Reinhold Hohengartner vom Bundeskanzleramt Abteilung Kunst und Kultur betonte in seiner Rede: „Wilhelmsburg ist für Niederösterreich das historische Zentrum der Steingutproduktion.
Für den Bund ist es wichtig diese regionale Kulturinitiative von überregionaler Bedeutung zu fördern. Die regionale Bedeutung dieses Schaudepots und auch des Geschirr-Museums in Wilhelmsburg ist unbestritten. Neben den Bildungsaspekt, den ein solches Museum insbesondere zu berücksichtigen hat, sind es in weiterer Folge auch touristische Aspekte, Aspekte der Wirtschaft auch.“
 

2015-10-12 Schaudepot Eroeffnung 004Frau Mag. Ulrike Vitovec – Leiterin des Museumsmanagements NÖ, erläuterte die Funktion eines Schaudepots und erklärte in Ihrer Rede: „Das Museumsdepot ist das Kernstück eines Museums und die Sammlung das Herzstück. Wenn man die wahren Schätze eines Hauses sehen möchte, muss man ins Depot gehen. Die Aufgaben von Museen beinhalten Sammeln, Bewahren, Forschen, Vermitteln und Ausstellen.“ Weiters wies Frau Mag. Vitovec auch auf den authentischen Standort hin: „Es ist kein anderes Museen in NÖ bekannt, das dermaßen am authentischen Ort so derartige Sammlungen angelegt hat.“

 

 2015-10-12 Schaudepot Eroeffnung 005Weiterer Dank galt dem Steingutsammler Berndt Kirsch, der in 40 Jahren diese außergewöhnliche Hauptsammlung über Wilhelmsburger Steingut zusammengetragen hat, sowie allen, die bei der Errichtung des Schaudepots mitgewirkt haben. Berndt Kirschs Sammlerleidenschaft begann mit einem Teller mit geometrischem Muster. Fast jeden Sonntag war er in ganz Österreich unterwegs, um Stücke aus der einstigen Wilhelmsburger Steingutproduktion zu ergattern, oft ist er dazu um 3 Uhr in der Früh aufgestanden. Kirsch: „Die schönen Stückerl bekommt man nur ganz in der Früh. Jedes Stück wurde wirklich einzeln zusammengetragen“. Mit einem Sammlerkollegen hat er eine eigene Sammlersprache entwickelt als Bsp. führte Kirsch an: „12 Eck Salat Schüssel Nr. 3 Blau Punkt runter Strich durch Punkt Punkt nach links.“
Durch das Wilhelmsburger Steingut Schaudepot konnte der Wunsch von Bernd Kirsch in Erfüllung gehen: „Es war ein Wunsch meines Herzens, dass diese Sammlung beisammenbleibt.“

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Die wissenschaftliche Leiterin des Museums und Mitgestalterin des Schaudepots Ing. Martina Fink BA zeigte die Möglichkeiten auf, die das künftige Schaudepot für Studenten, als auch für Kinder bieten kann. Fink: „Bereits ab Jänner 2016 wird den historischen Fabriksräumlichkeiten durch Studenten der New Design University wieder Leben anhand von Keramik-Workshops eingehaucht. Dazu bietet das Schaudepot die Möglichkeit, alte Formen, Dekore etc. zu analysieren und weiterzuentwickeln. Ebenfalls soll auch für Kinder in der Zukunft vermehrt die Möglichkeit geschaffen werden, Einblick in die 200jährige Geschirrtradition in Wilhelmsburg zu erhalten und diese auch wieder zu beleben.“

 

Ergänzt wurde und wird die „Kirsch-Sammlung“ laufend mit Dauerleihgaben und Schenkungen, sodass das Schaudepot zurzeit ca. 11.000 Objekte umfasst. Neben Geschirr wurden auch z.B. Weihbrunnkessel aber auch keramische Zifferblätter, oft passend zum Geschirr, erzeugt. In der Publikation „Keramik-Zifferblätter- aus dem Archiv und den Sammlungen des Wilhelmsburger Geschirr-Museums“ hat Martina Fink die Zifferblätter und die schriftlichen Aufzeichnungen aus der Museumssammlung näher unter die Lupe genommen.
Das Schaudepot beherbergt außer den Geschirrstücken auch zahlreiche Kleingeräte oder Objekte aus der Produktion wie z.B. alte Manometer, Haarhygrometer, Segerkegel und vieles mehr.

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Manfred Schönleitner bedankte sich im Namen des Vereins beim Bundeskanzleramt Kunst und Kultur sowie der Kulturabteilung des Landes NÖ, für die finanzielle Unterstützung dieses Projekts,
ohne deren Förderung die Realisierung des Schaudepots nicht möglich gewesen wäre.

Ein herzliches Dankeschön an Bernd Kirsch, der unermüdlich bei der Errichtung des Schaudepots  mitgewirkt hat, sowie allen Vereinsmitgliedern, Helfern und Sponsoren, die bei der Errichtung des Schaudepots und beim Festakt unterstützend zur Seite standen.

Seit Eröffnung des Wilhelmsburger Geschirr-Museums im Jahr 2007 können Besucher das berühmte Lilien-Porzellan in den Museumsräumlichkeiten bewundern. Schon zur Zeit der Errichtung des Museums war eine Erweiterung des Museums mit der Steingutsammlung Kirsch geplant. Vereinzelte Objekte aus dieser Sammlung konnten so im Museum bereits auf die 200jährige Geschirrtradition in Wilhelmsburg verweisen. Durch die Errichtung des Schaudepots besteht nun in der Zukunft die Möglichkeit für Besucher tausende Stücke zu sehen, die zum überwiegenden Teil älter als 80 Jahre sind.

Erlebbar ist dieses Schaudepot ab April 2016 für Kleingruppen. Details werden derzeit noch ausgearbeitet und folgen in Kürze auf der Website www.geschirr-museum.at

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Vielen Dank an unsere Sponsoren:

Die Grünen Wilhelmsburg
Fischer Entsorgung und Transport GmbH
Lilien Austria GmbH
Raiffeisenbank Traisen-Gölsental, Filiale Wilhelmsburg
Schlosserei Schönleitner
Sparkasse NÖ Mitte West AG, Filiale Wilhelmsburg

Für das leibliche Wohl an diesem Abend war bestens gesorgt. Ein herzliches Dankeschön an:

die Wilhelmsburger Betriebe
Fleischerei Berger
Die Wachtelei
Die Wilhelmsburger Hoflieferanten
Genusswirt Franzl
Billa Wilhelmsburg

sowie aus Obergrafendorf
Fruchtsaft Harm
World of Styx (Naturkosmetik, Schokolade und Bahnhofsbräu)

aus Unterwölbling
Weinbau Schabasser
und den Käserebellen aus Vorarlberg mit Käsesommelier Franz Bosch aus Obritzberg

Neben Wilhelmsburger Steingut steht Wilhelmsburg heute auch für Genuss- und Gaumenfreuden sowie Blumenzauber. So konnten die Gastredner auf der Bühne Genusskörbe der Wilhelmsburger Hoflieferanten sowie der Wachtelei in Empfang nehmen. Für die Damen gab es Blumengrüße vom heimischen Gärtner und Blumenspezialist Martin Zistler.

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